Personensuche
Die Österreichische Lagergemeinschaft Ravensbrück & FreundInnen unterstützt Angehörige und FreundInnen von Ravensbrück-Opfern bei der Suche nach Informationen – sei es, indem wir unser eigenes Wissen weitergeben, sei es, indem wir an die geeigneten Organisationen für eine solche Suche verweisen.
Falls die Recherchen unergiebig bleiben, veröffentlichen wir auch Aufrufe – wie den aktuellen Aufruf weiter unten zu Anna Burger.
Tipps für die Suche:
1. Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück:
umfangreiche Sammlung über die ehemaligen Häftlinge aus allen betroffenen Nationen.
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück | Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
Straße der Nationen | 16798 Fürstenberg / Havel
Tel: + 49 (0)33093-608-0
E-Mail: info@ravensbrueck.de
2. Internationaler Suchdienst Bad Arolsen:
Dieser Suchdienst war unmittelbar nach Ende des Krieges die zentrale Personensuchstelle des Roten Kreuzes. Hier existieren manchmal dieselben Informationen über gesuchte Menschen wie in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück – manchmal aber auch mehr.
International Tracing Service (ITS)
Große Allee 5 – 9
34454 Bad Arolsen
>> zum Suchdienst Bad Arolsen
3. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW):
Hier gibt es ein eigenes Ravensbrück-Archiv v.a. über österreichische „Ravensbrückerinnen“. Auf der Website des DÖW ist außerdem eine Suche in mehreren Opfer-Datenbanken möglich.
DÖW
Altes Rathaus
Wipplingerstr. 6-8
1010 Wien
Tel: +43-1-22 89 469/319
E-Mail: office@doew.at
4. Online-Datenbank „ÖsterreicherInnen im KZ Ravensbrück“:
PERSONENSUCHE: Anna Burger, geb. Lasser
Wer kennt eine der Frauen auf dem Foto oberhalb und kann über sie etwas erzählen?
Die Frau im Vordergrund (Mitte) ist Anna Burger, geb. Lasser.
Ihre Lebensgeschichte ist nur bruchstückhaft bekannt:
Geb. am 4.6.1913 in Klosterneuburg – gest. am 2.12.1943 in Ravensbrück
Frau Burger hatte fünf Kinder, doch die finanziellen wie auch familiären Verhältnisse erlaubten es ihr nicht, sie durchgängig bei sich zu haben – auch wenn sie es mit allen Kräften versuchte. Im Jänner 1940 wurden in einer aufeinander abgestimmten Aktion am gleichen Tag die Mutter von der Polizei verhaftet und die Kinder von der Fürsorge abgeholt. 14 Tage später reichte Karl Burger, Vater von dreien der Kinder, die Scheidungsklage ein. Anna Burger wurde wegen Diebstahls zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt. Nach dem Ende der Haft wurde sie am 6. Mai 1941 auf Anordnung der Reichskriminalpolizei Berlin mit einem Sammeltransport ins KZ Ravensbrück verschleppt, wo sie am 2.12.1943 mittels einer Giftinjektion ermordet wurde.
Laut dem Archiv der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück hatte Anna Burger im KZ Ravensbrück die Häftlingsnummer 6193 und den Arbeitsplatz „Neue Nähstube“ (vermutlich in der Schnittmacherei, sie war also als Zuschneiderin eingesetzt). [Zuvor hatte Frau Burger angeblich die Nummer 4776 aus einem anderen Lager – dies konnte aber bisher nicht geklärt werden.] Nach ihrer Ankunft im KZ Ravensbrück war sie auf Block 22, später auf 13b untergebracht.
Auf der Sterbeurkunde aus Ravensbrück ist als offizielle Todesursache „offene Lungentuberkulose“ vermerkt. Toni Bruha bestätigte jedoch die Ermordung von Anna Burger, die sie aus der Zuschneiderei gekannt hatte, durch eine Giftinjektion.
Die Familie von Anna Burger, geb. Lasser, hofft, auf diesem Wege mehr über das Schicksal ihrer Mutter bzw. Großmutter zu erfahren.
Falls Sie Informationen zu Anna Burger oder den beiden anderen Frauen auf dem Foto haben, kontaktieren Sie bitte die
Österreichische Lagergemeinschaft Ravensbrück & FreundInnen:
Lassallestraße 40/2/6, 1020 Wien
Tel: 0650/48 00 636
E-Mail: LGRav_FreundInnen@gmx.net
Danke!